Einbau einer LED-Unterwasserbeleuchtung


Nachdem ich zuhause den Hausgang mittels superheller LEDs beleuchtet hatte bin ich auf die Idee gekommen diese LEDs am Boot für eine kleine Unterwasserbeleuchtung zu verwenden.
Mein Gedanke war die LEDs in ein halbrundes Kunststoff-Vollmaterial einzubetten und dies an das Heck des Bootes zu kleben.
Leider erwies sich die Materialbeschaffung als sehr schwierig, ein 30mm Halbrundprofil oder auch ein gleich starkes Vollrundmaterial war leider in keinen der besuchten Baumärkte aufzutreiben. Deshalb habe ich auf ein 30mm ABS-Rohr mit ca. 3mm Wandstärke zurückgegriffen, welches ich mit der Dekupiersäge der Länge nach entzwei gesägt habe. Die Enden wurden dann mit einer ABS-Platte verschlossen.
Da ich für die Spanungsversorgung der LEDs immer entsprechende Konstantstromquellen verwende und bei einer LED-Spannung von 3,1V und einer Bordspannung von 12V mit diesen immer nur 3 LED in Reihe zu betreiben sind, mußte ich ein Vielfaches von 3 unterbringen. Ich habe mich pro Seite für 3 blaue LEDs horizontal nach achtern und für 3 weiße LEDs schräg nach unten entschieden. Dementsprechend habe ich die Löcher für die 10mm LEDs gebohrt. Der Bohrer wurde so gewählt, daß die LEDs spielfrei mit leichter Kraft in das Bohrloch gesteckt werden konnten. Zusätzlich wurden die LEDs mit Sekundenkleber eingeklebt. Dabei ist zu beachten, daß der Kleber wirklich überall hinkommt, damit hier später kein Wasser eindringt.

ABS-Halbrund mit LED

Anordnung der weissen und blauen LEDs

Nach dem Einkleben der LEDs wurden die LEDs verdrahtet. Es wurden die drei weissen und die drei blauen LEDs in Reihe geschaltet. Der Pluspol wurde verbunden, die beiden Minuspole nach aussen geführt. Dies ist deshalb notwendig, weil die verwendeten LED-Stromquellen einen durchgeschleusten Plus haben und die Regelung des Stromes (auf 20mA) über die Minusleitung geschieht.

Am äussersten Punkt der Leiste wurde ein 1-wire Temperatursensor eingeklebt.

eingeklebter 1-wire Sensor(der Dreibeiner, welcher aussieht wie ein Transistor)

Und hier die ganze, fertig verdrahtete Leiste: Die fertig verdrahtete Leiste


Erster Test Schaut schon mal gar nicht so schlecht aus...

Um die Abdichtung gegen eindringendes Wasser zu optimieren und auch kein Kondenswasser entstehen zu lassen, wollte ich erst die komplette Leiste mit Silikon etc. ausfüllen. Da die Leiste damit aber ziemlich schwer geworden wäre und es ziemlich lange gedauert hätte bis dies durchgehärtet ist, habe ich sie mit einem Gemisch aus Silikon und zerriebenen Styropor gefüllt. Wichtig ist dabei, dass um die LEDs, sprich die Öffnungen im Rohr und auch an den Enden und bei der Kabeldurchführung die Dichtmasse lückenlos ist. Die Styroporkugeln sind nur dort eingebracht, wo keine Abdichtung nötig ist. Noch ein Hinweis! Ich würde das Rohr heute nicht mehr mit Silikon auffüllen, sondern mit auch hier Sika etc. verwenden. Ich hatte aber bereits das billigere Silikon eingekauft, als ich auf den Trick mit den eingestreuten Styropor gekommen bin.

Nachdem alles gut durchgehärtet war, habe ich die Glaskörper der LEDs bis auf das Rohr abgeschliffen. Zuerst mit dem Bandschleifer, dann mit 600 Naßschleifpapier bis der Glaskörper wieder gut durchsichtig war. Nach Abschluß dieser Schleifarbeiten, war nicht mal mehr mit dem Fingernagel eine Stufe zwischen ABS und LED zu spüren. Das mach das spätere Reinigen wesentlich leichter.

Diese Leisten wurden dann mit einer entsprechenden Klebemasse (Sika etc.) an den zuvor entfetteten Rumpf geklebt und rings um mit einer sorgfältigen Fuge abgedichtet. Durch die große Klebefläche sollte die Leiste sicher halten, kann aber nötigenfalls mittels eines Drahtes wieder vom Rumpf abgelöst werden. Wichtig war für mich kein Loch in den Spiegel boren zu müssen und die Spielerei auch wieder leicht entfernen zu können.

Die Kabel habe ich durch bereits für das Echolot vorhandene Bohrungen im Spiegel geführt. Die vier LED-Konstantstromquellen befinden sich im Boot in einem kleinen wasserdichten Verteilerkasten.
Die drei Kabel der 1-wire Temperatursensoren gehen zum entsprechenden Verteilerkasten der 1-wire Komponenten und von dort zum Bord-PC

Die Leiste am Boot: Die LED Leiste am Boot

Und hier bei Nacht:  LEDs bei Nacht



Solle es Probleme mit eindringenden Wasser geben, so werde ich mich erneut auf die Suche nach entsprechenden Vollmaterial machen. Dann werden nur Löcher für die LEDs gebohrt und kleine Kanäle für die Kabel eingefräst. Diese Löcher und Kanäle können dann mit der entsprechenden Dichmasse sicherlich leichter als mit der o.g. Methode abgedichtet werden. Aber ich denke es hält auch so.  


Mittlerweile hat der erste Test im (Rhein-)Wasser stattgefunden - ich bin begeistert. Die Optik sieht sehr toll aus. Die blauen, nach hinten strahlenden LEDs geben ein super Licht, welches noch in ca. 1,5m Abstand zur LED als Lichtschein im Wasser gut erkennbar ist. Auf die Optik im klaren kroatischen Wasser bin ich sehr gespannt.
Die Dichtigkeit war bisher kein Problem.

Hier der Blick von oben auf die Wasserfläche. LED
Die Kamera gibt das wahre Bild leider nur eingeschränkt wieder. In Echt ist es viel beeindruckender.

(c) Erich Freibert, Mai 2008

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Das hier gezeigte ist nur eine Beschreibung von mir vorgenommer Um- bzw. Einbauten. Es ist keine Aufforderung dies ebenfalls zu tun und ist auch keine entsprechende vollständige Bauanleitung. Fehler und Irrtum ist vorbehalten. Auch die rechtliche Zuläßigkeit wird von mir nicht garantiert.


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